Sonntag, 3. Januar 2010

Da wo der Gletscher kalbt


Von El Calafate aus haben wir am 26.12. DEN Ausflugsklassiker gemacht, den die Region zu bieten hat: zum Perito-Moreno. Dieser Gletscher ist einer der wenigen weltweit, die noch wachsen und gehört zum grossen Inlandeis, dem Campo de Hielo Sur, das auf den Anden liegt und den Südzipfel von Chile vom Rest des Landes abschneidet. Es sind unbeschreiblich grosse und schöne Eismassen, die aus dem unendlichen Weiss herangedrückt werden, bis sie dann in einem grossen Getöse in den Lago Argentino abbrechen. Es fällt einem schwer, die wahren Grössen zu erkennen, sowohl vor Ort wie auch hinterher auf den Fotos. Die Gletscherwand ist an der Abbruchkante 5km lang und über 60m hoch. Entlang der perfekt touristentauglich präparierten Metalllaufstege gegenüber dem Gletscher wird eine Landschaft wie ein Bild präsentiert, das absolut unzugänglich ist und eine lebensfeindliche Natur zeigt.

Die Menge an Fotos sprengt beinahe unsere Festplatte, da ständig grosse Eisbrocken abbrechen.


Wir hatten Glück, dass wir die Tour für den Nachmittag gebucht hatten, da nun viel weniger Leute da waren und die Sonne rechtzeitig aus der ewigen Wolkensuppe herauskam.
 
Zurück in Puerto Natales sind wir dann glücklich wieder in unser Büssli-Zuhause gestiegen. Jetzt war auch alle erwartete Post bei der schneidigen Mitarbeiterin der örtlichen Postfiliale eingetroffen, so dass wir endlich den Ort verlassen konnten. Per Fähre ging es drei Tage entlang der chilenischen Pazifikküste  Richtung Puerto Montt.
Auf der reichlich verregneten Fahrt kamen wir an nur einem einzigen halbwegs bewohnten Ort vorbei, Puerto Eden. Paradiesisch sind die Zustände hier allerdings nicht, aber hier leben die letzten hundert Angehörigen des Kaweshkar-Stammes Dass wir den Grossteil der Überfahrt in den Kanälen und Fjorden vor den grossen Wellen des Ozeans geschützt waren, zeigte sich eindrücklich während der 12 Stunden, die wir auf offener See waren. Das Geld in die Seekrankheitspillen war gut investiert. Auf dem Schiff haben wir uns dann auch einen weiteren Touri-Klassiker geleistet: den Whisky on the rocks - und zwar mit echtem Gletschereis.

3 Kommentare:

  1. Na Gletschereis rockt, oder? :)
    Ein gutes Neues Jahr und immer genug Luft in den Reifen wünsch ich euch!

    LG Christian

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  2. Ein wenig erinnert mich Eure Gletschertour in den Schweizer Alpen an diese Bilder, nur dass der Gletscher dort ja schmolz und auch kein Fjord angrenzte. Das sind ja sehr eindruckvolle Bilder. Vielen Dank dafür.
    Renate

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  3. Ihr habt den Gletscher - und wir den Schnee.
    Bloß geht das nicht im Whiskey, leider.
    Schaufeln ist wieder angesagt.

    Grüße - Ma

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