Donnerstag, 29. Oktober 2009

Ein dreckiger Mund

Am Montag sind wir mit einer Lehrerin der Schule durch "La Boca" gelaufen. Ich (Angela) war echt beeindruckt, wieviel ich schon von ihren Erzählungen in Spanisch verstanden habe. La Boca ist das alte Hafengebiet von Buenos Aires. Der Name bezieht sich auf eine natürliche Ausbuchtung im Fluss, der einem Mund gleicht und heutzutage völlig verdrecktes und kontaminiertes Wasser enthält.

In "La Boca" sind zur Zeit der Kolonisation vor allem italienische Einwanderer angekommen und haben dort im Hafen und in den Werften gearbeitet. Da sie kaum Geld für ihre Häuser hatten, haben sie zum Bau die Materialien aus den Werften genommen: Holz und Wellblech. Ausserdem habe sie immer kleine Portionen von Farbe mitgehen lassen, um damit ihre Häuser anzustreichen. Auf diese Weise entstanden sehr bunte Häuser, die man vor allem noch in der touristischen Zone anschauen kann. Der Stadtteil an sich ist weiterhin ein sehr armes Quartier, und man sollte es vermeiden alleine ausserhalb des touristischen Bereiches alleine lang zu laufen.

Ansonsten ist "La Boca" natürlich für das Stadion der Boca Juniors bekannt. Da die Erzrivalen die Farben Rot-Weiss haben, muss Coca Cola seine Werbung natürlich anpassen....

Dienstag, 27. Oktober 2009

Nationalbibliothek von Clorindo Testa in Buenos Aires



Eine erste architektonische Preziose, die wir da im Stadtteil Recoleta besichtigt haben:
Der italienischstämmige Architekt Clorindo Testa hat die Nationalbibliothek bereits Anfang der Sechziger entworfen. Es hat allerdings bis 1992 gedauert, bis das Gebäude eingeweiht wurde.
Der zugängliche Bereich der Bibliothek ist aufgeständert und wird durch den unterirdisch in einem Parkhügel vergrabenen Magazin noch dramatisiert. Testa hat die Lesesäle fast brutalistisch in eine Betonskulptur gegossen, die vor allem im Vergleich zu der feinen aristokratischen Fin-de-siecle-Architektur rundherum ihre Solitärstellung problemlos behaupten kann.


El Súperclasico


Am Sonntag war das DAS Spiel der Saison: River Plate - Boca Juniors. Und wir hatten Karten für dieses Lokalderby der beiden Klubs aus Buenos Aires !!! Eine unglaubliche Stimmung im "Monumento", dem River-Stadion.
Die Sicherheitsvorkehrungen sind enorm, damit sich die Fans der beiden Lager nicht begegnen. Das ganze Stadtviertel um das Stadion wird abgesperrt und ist in einzelnen Sektoren nur den jeweiligen Fans zugänglich. Wir haben extra River-Trikots bekommen, damit wir auf jeden Fall als "Fans" der Heimmannschaft zu erkennen waren. Nach dem Spiel muss man auf der River-Seite solange warten, bis die Gäste der Bocas sich restlos vom Stadion entfernt haben, bis auch nur ein River-Zuschauer die Tribüne verlassen darf. Das heisst dann, dass man nach dem Spiel noch über eine Stunde warten muss - in einer Totenstille im Vergleich zu vor und während dem Spiel. Das Spiel ging übrigens 1:1 aus inklusive verschossenem Elfer von River und zwei roten Karten. Man merkte den Spielern an, dass es um mehr ging als um drei Punkte.

Nun warten wir darauf, dass Loddar Trainer bei Racing (dem dritten der vier Teams aus Buenos Aires) wird, damit Maradona nicht die ganze Häme der Presse auf sich vereinnahmen darf. Es fing schon gut an: Matthäus: "Meine Entscheidung zu Racing zu gehen wird davon abhängen, ob meine Frau ihre Modelkarriere in Buenos Aires fortsetzen kann." Aaaahhh, bueno - jetzt habe ich wenigstens wieder einen guten Grund, mir jeden Tag die Fussballzeitung "Olé!" zu kaufen....

Die River-Seite zur Begrüssung der Heimmannschaft.
Die Boca-Seite - in BLAUGELB!!! Da schlägt allein der Farben wegen das Eintracht-Herz höher! Wir holen das nach und gehen sicher zum nächsten Heimspiel der Bocas...
Zur Erklärung: www.eintracht.com

Sonntag, 25. Oktober 2009

Platte Füsse





Die erste Woche ist vorbei. Die Zeit vergeht echt schnell. Nachdem wir gestern mit Leuten aus unserem Haus und aus der Schule arabisch essen und danach noch etwas trinken waren, haben wir heute ausgeschlafen. Zum Frühstück gab es die Live-Übertragung der Fussballbundesliga.
Dann sind wir mit dem Bus (Colectivo) nach Recoleta gefahren, dem teuersten Viertel von Buenos Aires. Praktischerweise hatten jeder sein Portemonaie in der Wohnung gelassen, in der Überzeugung der andere nehme schon Geld und Karten mit. So hatten wir nur das Geld mit, was wir gerade noch in unseren Taschen hatten.
Aber schauen kann man ja auch so. 

Die Nationalbibliothek von Clorindo Testa kann man sich ohne Pass allerdings nur von aussen ansehen.

Es ist immer wieder interessant, sich Friedhöfe verschiedener Kulturen anzuschauen. Auf dem Cementerio de la Recoleta haben die reichen Familien des Landes sich prunkvolle Mausoleen gebaut, so dass ein grosses Labyrinth entsteht, in dem man sich verlaufen kann. Ein Ort der Besinnung ist dieser Friedhof aber nicht. Überall sind Touristengruppen und am Grab von Evita Peron quetschen sich die Leute vorbei.


Irgendwann haben wir Hunger bekommen und haben unser gesamtes „Taschengeld“ für eine echt leckere Wurst-Käseplatte in einer Fleischerei ausgegeben. Da uns sogar die 2,50 Pesos für den Colectivo fehlten, mussten wir zu Fuss nach Hause laufen. Buenos Aires ist echt gross!

Nach einer Pause im Parque Las Heras, wo wir uns die Freizeitfussballer der Stadt angeschaut haben, sind wir mit ziemlich platten Füssen nun zu Hause angekommen. Ich glaube heute passiert nicht mehr viel. Morgen geht es zum dem Fussballspiel der Saison: Boca Juniors gegen River Plate. 

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Carnivore!

Super Restaurant-Tipp von Karin, muchas gracias! http://www.parrillalacabrera.com.ar
Hier haben wir auf Carolins Geburtstag angestossen und uns kugelrund gegessen.

Um die Ecke ein Bulli mit viel kreativem Improvisationsvermögen:

Dienstag, 20. Oktober 2009

Angekommen!

Nach exakt 24 Stunden von Tür zu Tür sind wir am Samstag ziemlich erledigt in Buenos Aires angekommen (Zürich-London-Sao Paulo-Buenos Aires). Nun haben wir uns schon ein bisschen akklimatisiert und am Sonntag mit einem Touri-Doppeldecker-Bus einen ersten Blick auf diese Riesenstadt erhascht. Erster Eindruck: sehr europäisch, sehr dicht, sehr viele Menschen, sehr viel Verkehr mit sehr alten Autos - ein echter Flashback in das Autozeitalter der Siebziger.
Wir sind bei einer Familie im schicken Stadtviertel Palermo untergebracht und heute hat die Sprachschule angefangen - echtes Studentenleben!


Gespiegelte Kopie vom Alamillo in Sevilla - hier nennt Senor Calatrava das Ganze ein tanzendes Tangopaar...
Feeling Hafencity HH!
 Zwei Touris...

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Verladen!

Kick-Off! Heute wurde der Bulli in die Büchse gefahren. Morgen geht es über den Rhein (der jetzt wieder genug Wasser hat - Puuhh...) nach Antwerpen, und von dort aus nach Buenos Aires.
Dem Einladen ging eine ordentliche Packorgie voraus, inklusive letzter Einbauten im Bulli und dem Versorgen einer Ersatzteilkiste und Medikamentenrucksack für Bus und Insassen.
Wir fliegen schon morgen hinterher und sind dann dem Bulli schon drei Wochen voraus. Die nutzen wir für Sprachschule und Einleben.
Wir sind schon sehr gespannt auf Buenos Aires - die nächste Meldung kommt von Übersee!






Dienstag, 13. Oktober 2009

Abschiedsparty und Angelas Geburi


Es ist eine richtig gute Party geworden und wir haben uns sehr über das Kommen unserer Freunde und die vielen Geschenke gefreut. Vielen Dank Euch allen! Fotos gibt es leider nicht viele. Irgendwie kamen wir nicht so richtig zum Fotografieren. 

Freitag, 2. Oktober 2009

Angelas Abschiedsapero





Angelas Abschiedsapero

als Oberärztin von der Klinik für Alterspsychiatrie der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich

Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man seinen Schlüssel abgibt und sein Büro hinter sich schliesst. Auf der einen Seite freue ich mich wahnsinnig auf die Reise, auf der anderen Seite bin ich auch traurig darüber, meine Arbeit mit Menschen und meine Kollegen, von denen einige inzwischen gute Freunde geworden sind, zu verlassen. Ich habe mich unheimlich über die vielen tollen Geschenke gefreut, die ich von ihnen bekommen habe. Es ist ein wirklich tolles Team und ich bin stolz, wenn ich sehe, wieviel Einsatz und Kreativität meine Kollegen bringen, um unseren Patienten und ihren Angehörigen auf ihrem Weg zu begleiten. Vielen Dank für Alles!!!!

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Der Bulli läuft!






Kaum zu glauben: Der Bulli fährt wieder! Mit revidiertem Motor und Getriebe und Hunderten von neuen Einzelteilen muss er wieder neu eingefahren werden. Und das macht schon sehr viel Spass ! Die Werkstattwoche war dafür zwar sehr anstrengend, aber auch sehr lustig und vor allem lehrreich - vielen Dank an Thomas und seine Jungs von der VW-Buswerkstatt und an Papa Helmut für den unermüdlichen Einsatz an der Elektrik!