Mit diesem Blick sind wir am Lago Blanco aufgewacht. Traumhaft. Bis wir uns beim nahegelegenen Anglerclub auf den Hof gestellt haben, um zu duschen. Dort hat ein Mechaniker versucht, eine uralte Enduro wieder zum Leben zu erwecken. Für die Probefahrt hat er sich den Weg in Richtung unseres Bullis ausgesucht. Leider hat er zuviel Schwung erwischt und bekam die Griffel nicht mehr um den Bremshebel - Rumms gings, und uns sind die Kaffeetassen fast aus der Hand gefallen. Gott sei Dank ist nicht viel passiert, ihm nicht und auch dem Bulli nicht. Der verbogene Scheibenwischer ist schnell geradegefummelt, und die Schrammen in der Stossstange lassen wir uns dann beim nächsten Besuch in Punta Arenas überlackieren.
Danach ging es auf Feuerland wieder über die Grenze nach Argentinien. Leider haben wir einen ziemlichen Umweg machen müssen, weil der kleine Grenzübergang beim Rio Grande (wäre eine kleine Flussdurchfahrt geworden) angeblich geschlossen war. Für andere Reisende: er ist ab November geöffnet. Man muss die chilenischen Grenzformalitäten vorher in Pampa Guanacos erledigen. Die Argentinier sind vor Ort an der Grenze.
Kaum zu glauben übrigens, dass hier unten bei Wind und Wetter die Flamingos gemütlich in den Lagunen stehen. Die zu fotografierende Fauna ist hier generell sehr geflügellastig.
Am späten Nachmittag sind wir in Rio Grande angekommen und beim Club Nautico direkt am Fluss übernachtet. Der sehr nette Pächter hat uns dann einige Empfehlungen für den argentinischen Teil von Feuerland mit auf den Weg gegeben.
Unter anderem die Estancia Maria Behety mit der grössten Schafschurscheune der Welt. Hier können 7.000 Schafe am Tag geschoren werden. Das haben wir leider hier nicht gesehen, wir hoffen auf noch eine andere Estancia.
Die andere Empfehlung von ihm war, dass wenn wir wirklich allein und ohne andere Leute einen Platz finden wollen, wir zum Lago Yacush fahren sollten - ok, der war noch nicht mal auf unserer Karte und auf dem GPS war kein Weg eingezeichnet. Also los.
Der Weg dahin war schon sehr schön, nachdem wir die campenden Argentinier, die am 8. Dezember Feiertag haben, hinter uns gelassen hatten. Viel ursprünglicher Wald und Flussläufe, in denen man hier besonders gut angeln können soll. Überall sieht man Dämme der Biber, die hier eine echte Plage sind.
Der Weg wurde dann allerdings immer holpriger und matschiger, bis wir uns dann in einer Matschkuhle so richtig festgefahren haben. Klasse, schön einsam, keine Menschenseele weit und breit.
Da keine Aussicht bestand, alleine aus dem Klebezeug herauszukommen, haben wir kurzerhand die Megapfütze zu unserem Übernachtungsplatz erkoren.
Am nächsten Morgen haben wir uns dann mit Proviant und GPS auf den Weg zur etwa 15km entfernten nächstgelegenen Estancia gemacht. Gott sei Dank kamen uns nach 1.5h ein Fischinspektor und seine Frau mit einem Toyota 4x4-Pickup entgegen. Er hat uns dann ohne Mühe herausgezogen. Ihm sind wir dann noch bis zum See gefolgt, naja fast - die letzten 5km sind wir bei ihm mitgefahren, weil wir das Büssli doch ein bisschen schonen wollten. Eduardo und Marina waren supernett, und wir haben ihnen den Tag über beim Fliegenfischen zugeschaut und sind um den See gewandert - inklusive Flussdurchquerung mit brrrrr-kaltem Wasser. Am Ende hat Eduardo sogar eine Forelle herausgezogen, "muy chiquitita" - ok, für deutsche Verhältnisse war sie ordentlich, aber hier zieht man bis zu 14kg-Forellen aus dem Rio Grande.
Am Abend sind wir dann die Piste wieder zurück gefahren, und diesmal haben wir die heikle Stelle auch passieren können, man muss sich nur trauen, durch das Wasser zu fahren anstelle über die Matschseite.
Im Moment sind wir in Tolhuin am riesigen Lago Fagnano. Tolle Kulisse. Angela behauptet, Albatrosse zu fotografieren. Ich glaube, die Möwen hier sind etwas grösser als normal.
(Helmut, ich wusste gar nicht, dass Du den beiden Weltreisenden auch noch einen Scanner im Büssli installiert hast, damit sie Kitschpostkarten einscannen können...)
AntwortenLöschenWas für unglaubliche Kulissen! Aber so glücklich wie Ihr ausseht, ist wirklich alles echt. Toll! Ein echtes Paradies.
Macht weiter so. Alles Liebe, Caroline.
... ja nee, schon klar, ... ne große Möwe!
AntwortenLöschenLG Christian