Donnerstag, 29. April 2010

Last minute-Container


Zwei volle Tage haben wir gebraucht, um das Büssli zusammen mit dem Landy von Toni und Jan in den Container schieben zu können. Dabei wäre alles so einfach gewesen: Der Container war bestellt, und der Señor Weber sollte uns wie bei der Ankunft bei den Formalitäten für den Zoll unterstützen, die ja bei der Ausreise aus einem Land nicht allzu aufwändig sein sollten.
Denkste. Die zuständige Zollbehörde zieht gerade um, von fünf Mitarbeitern sind drei im Urlaub und einer ab dem Nachmittag beim Arzt. Der Papierkrieg wurde sprichwörtlich zu einem solchen, bei dem Akten von unten nach oben im Stapel und von einem Schreibtisch zum nächsten verlagert wurden. Dabei gingen dann für eine Autoausfuhr so wahnsinnig wichtige Kopien verloren wie die fünfseitige Mail von unserer Rückflugbestätigung, die dann einzeln unterschrieben und nummeriert und abgestempelt wieder dem Stapel zugefügt werden mussten. 

Ich hätte auch um einiges lieber das Championsleague-Halbfinale der Bayern gesehen, als hier im Hafengebiet Staub zu schlucken. Ausserdem musste sich Carolin allein in der Stadt vergnügen.
Als der zuständige Zolloberfuzzy uns dann endlich genehmigte, auf das Gelände des Containerpackhofs zu fahren, war es bereits knapp fünf Uhr nachmittags am zweiten Tag. Naja, kann ja jetzt nicht mehr viel passieren, nur noch die Autos in den Container und fertig. Wieder denkste. Auf einmal sehen wir, wie die Hafenarbeiter am Büssli rummessen. Häh, fragen die dann, wir würden doch gar nicht in einen normalen Container passen, wie wir uns das denn vorgestellt hätten. Nee, sagen wir, deshalb haben wir ja auch einen extra hohen Container bestellt, war ja von Jan alles super vorbereitet gewesen. Hmhm. Nur blöd, dass bei dem ganzen Papierkrieg gar keiner mehr auf die wirklich relevanten Fakten auf den Papieren geachtet hat. Von einem Formular zum nächsten war nämlich bei der Spedition die Information „High Cube“ für den Container verloren gegangen. Und so war der extra schon seit zehn Tagen für uns auf dem Hof stehende Container der falsche.
Jetzt waren Zeit und Nerven ziemlich aufgebraucht. Um sechs Uhr schliesst nämlich das Zollareal, und es war trotz Rezession kein passender Container auf dem Gelände.
Da Toni und Jan bereits am nächsten Tag zurückflogen, war absolut keine Zeitreserve mehr vorhanden. Wir haben uns stur gestellt und gesagt, na ja eher geschrieen, dass wir nicht vom Gelände gehen, bis ein anderer Container da steht. Als Lückenfüller hatte ein Gabelstapler noch unseren Bus gerammt, Gott sei Dank nur eine Schramme an der Stossstange, die aber nicht gerade zur Beruhigung der Gemüter beigetragen hat.
Und als es schon kurz nach sechs war und wir schon auf den nächsten Tag vertröstet worden waren, kam plötzlich die Rettung. Auf dem Nachbargelände war ein 40´-High Cube aufgetaucht, der in Minutenschnelle rübergefahren wurde. Innerhalb von einer halben Stunde waren die beiden Autos verzurrt und verkeilt und der Container verplombt. Na bitte, sie können doch speditiv arbeiten. Hoffen wir nun, dass die Büchse den Weg auf die „Repubblica Argentina“ findet, die uns die Autos nach Hamburg bringen soll.

1 Kommentar:

  1. Moin auch,

    warum habt ihr den Bus denn nicht verkauft? :)
    Dann hättest Du auch die Bayern spielen sehen können!

    LG Christian.

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