Da es gerade mal wieder regnet, haben wir Zeit und Musse für einen ausführlichen Beitrag.
Seit wir in Buenos Aires angekommen sind, erzählen uns die Einheimischen immer wieder davon, wie merkwürdig und noch nie da gewesen das Wetter in diesem Sommer ist – leider zu unseren Ungunsten, da es viel zu kalt und viel zu regnerisch ist.
In Castro auf Chiloe haben wir noch Jonas kontaktiert, einen Architekten, der mit Cami und Rodrigo in Santiago studiert hat und nun hier ein kleines Büro hat. Er hat uns dann sehr nett zu sich und seiner Familie nach Hause eingeladen, um dort zu essen und zu übernachten. Das Haus, selbst entworfen und Prototyp für eine Serie mit vorfabrizierten Elementen, liegt traumhaft schön erhöht mit Blick auf Castro und das Meer Richtung Festland. Das Haus ist für hiesige Verhältnisse sehr energiesparend gebaut (Webseite hier: http://energitermika.blogspot.com), und das wird für die Zukunft der Insel zunehmend wichtig. Denn die allermeisten Häuser sind hier einfache ungedämmte Holzkonstruktionen und haben Holzöfen. Im Durchschnitt verheizen sie während ihrer Lebensdauer von 40-50 Jahren die 25fache Menge an Holz, aus dem sie gebaut sind. Das Holz zum Bauen und Heizen wird aus der Umgebung gewonnen, so dass die Wälder rapide schrumpfen, umso mehr, da die Besiedlung der Insel mit Subventionen erheblich gefördert wird.
Leider wurde das Wetter nicht besser und wir sind zurück auf das Festland nach Puerto Montt gefahren. Bei der Post lag das lang ersehnte Ersatzteil für das Büssli, das wir allerdings auch schon beim letzten Besuch fünf Tage vorher hätten abholen können, wenn die abermals äusserst fähige Postangestellte nur ausreichend gesucht hätte. Von dem Versenden von Paketen mit der viel gelobten chilenischen Post können wir langsam wirklich abraten.
Egal, jetzt fährt der Bus wieder super. Weiter ging es Richtung Norden, natürlich nicht ohne einen abermaligen Streuselkuchenstop in Frutillar.
In Osorno haben wir dann endlich den COPEC-Reiseführer erstehen können, der wirklich sehr empfehlenswert ist. Gleich der erste Tipp daraus war ein Volltreffer: In der sehr vulkanaktiven Gegend gibt es zahlreiche Thermen, wovon die empfohlenen "termas geometricas" sehr stimmungsvoll und ein ästhetischer Genuss sind.
Ein feuerroter Holzsteg führt über einen glucksernden Bach in einer Schlucht zu zahlreichen dampfenden Warmwasserbecken. Die Einbauten sind sehr selbstverständlich in die wilde Natur integriert und gleichzeitig kontrastieren sie stark mit dem leuchtenden Grün der Farne und Nalcas. Ein netter Schwatz mit der Eigentümerin, gleichzeitig Ehefrau des Architekten German del Sol, der diese Therme ebenso entworfen hat wie einige Luxushotels (z.B. das hier schon gezeigte Remota und die Explora-Hotels), und schon konnten wir hier unser Nachtlager aufschlagen.
Weiter ging es in das Tourismus-Zentrum Pucon am Lago Villarrica, wo wir auf dem Supermarkt-Parkplatz von einem luftgekühlten T3 entdeckt wurden, respektive von seinem Fahrer Eckhard. Er hat uns spontan in seine Ferienanlage „Club los Ulmos“ (www.urlaub-in-chile.com) eingeladen und uns eine Wanderung im Nationalpark Huerquehue empfohlen.
Die war wirklich traumhaft mit endlich mal sommerlichem Wetter. Mit dem Vulkan Villarrica im Hintergrund sind wir die Seen im Nationalpark abgelaufen, die im höher gelegenen Teil von urzeitlich anmutenden Araukarien umgeben sind. In dieser Landschaft hätte es uns nicht gewundert, wenn ein Dinosaurier seinen Kopf aus den kristallklaren Seen gehoben hätte.
Leider war es am nächsten Tag schon wieder so verregnet, dass wir nach Temuco weitergefahren sind. Temuco ist die Hauptstadt der IX. Region Araucania und Zentrum der Mapuche, die den Grossteil der indigenen Bevölkerung in Chile ausmachen. Hier gibt es denn auch hübsches Kunsthandwerk zu kaufen und reichlich Obst und Gemüse, wovon es im kargen Süden nicht so viel gab.
Die Landschaft ist ja wirklich wunderbar,
AntwortenLöschenaber wieviele Vogelspinnen laufen da rum ?
Ich wünsche Euch weiter gute Fahrt mit dem
Büssli und warte auf die nächsten wunder-
baren Fotos.
Liebe Grüße, Ma